Leitungswasserschaden! Und jetzt?
Erst per Zufall oder wenn der Schaden schon ein gewisses Maß erreicht hat, bekommt man mit, dass etwas wohl nicht stimmt.
- Doch wie läuft eigentlich eine professionelle Behebung eines Leitungswasserschadens ab?
- Kann man das evtl. selbst beseitigen oder bedarf es hier immer eines Profis?
- Und wie teuer ist so etwas?
Allein die drei Fragen, die sich jeder mal in der Situation stellen würde, zeigen, dass es durchaus Aufklärungsbedarf in der Thematik gibt.
Exemplarischer Ablauf der Behebung eines Leitungswasserschadens
Wir betrachten im Folgenden ein Schadensbeispiel und wie der exemplarische Schaden mittels professioneller Maßnahmen eines Schadensanierers behoben wird.
Schadenbeispiel
Im Bereich des Gäste-WCs im Erdgeschoss verläuft in der gemauerten Wand ein Kupferrohr. Dieses dient vorrangig der Versorgung mit Frischwasser. Aufgrund von Korrosion kam es nun zu einem Stecknadelgroßen Loch im Rohr und es konnte über einen längeren Zeitraum das Wasser austreten. Erst nachdem wochenlang das Wasser ausgetreten ist, wurde die Leckage von den Bewohnern des Hauses bemerkt. Dieses zeigte sich anhand einer durchfeuchteten Decke im Kellergeschoss sowie feuchten Stellen am Putz im Gäste-WC.
Wie sehen nun die einzelnen Schritte der Behebung aus?
- Als erste wichtigste Maßnahme sollte man immer den Wohngebäudeversicherer informieren. Dies aus zwei Gründen: Zum einen haben Sie gem. des Versicherungsvertrags die Verpflichtung dazu Schäden ohne schuldhaftes Verzögern zu melden und zum anderen kann Ihnen der Versicherer durch sein großes professionelles Dienstleisternetzwerk helfen, den richtigen Sanierer/Dienstleister zur Behebung des Schadens zu finden.
Zudem sind sofortige Maßnahmen zu treffen wie bspw. das Absaugen von Wasser oder Schmutz. Ebenfalls sind notwendige Bewegungs- und Schutzmaßnahmen zu veranlassen – dies ist der Fall, wenn bspw. Möbel oder andere Gegenstände zum Schutz vor Durchnässung und Schmutz in Sicherheit gebracht werden müssen.
Im nächsten Step muss die Leckage schnellstmöglich gefunden werden. Früher wurde hierzu die „brachiale“ Methode des Handwerkers gewählt und die Wand aufgeschlagen um nachzusehen, wo die Leckage sein könnte. Heutzutage gibt es charmantere Methoden, bei denen nicht erst der „Vorschlaghammer“ gezückt werden muss.
Zu nennende Beispiele sind hier Tracergas, akustische Messungen, endoskopische Untersuchung, Druckproben oder Thermografie. Je nach Ausgangslage der vermuteten Leckage und Besonderheit beim Kunden wählt der Schadenssanierer die entsprechend beste Methode für die Ortung der Leckage aus. Es kann auch vorkommen, dass zwei Methoden gleichzeitig eingesetzt werden, um die Genauigkeit zu verbessern. - Ist die Leckage geortet, geht es an die Beseitigung der Leckage. Dies sollte zusammen mit der Ortung immer sehr zeitnah passieren, damit sich das Schadenbild nicht noch verschlechtert. Je nach Leckage kann es vorkommen, dass nur ein Rohrstück oder ein gewisser Bereich ausgetauscht wird. Durch die vorhergehende genaue Leckageortung kann der Eingriffsbereich des Handwerkers deutlich verringert werden, sodass nicht großflächig gearbeitet werden muss, sondern gezielt agiert wird.
- Ist soweit die Quelle allen Übels erstmal beseitigt, können die nächsten Schritte veranlasst werden. Dies sind unter anderem die Trocknungsmaßnahmen. Je nach Bauart des Gebäudes und Lage des Schadens gibt es verschiedene Methoden (bspw. Kondensationstrocknung, Unterflurtrocknung, Gebläse, Ventilatoren und Heizlüfter, etc.) und Anzahl der Spezialgeräte, die hierfür verwendet werden. Dabei stehen diese je nach Schadensbild ca. 14 bis 21 Tage vor Ort beim Schaden und Entziehen einen nicht unwesentlichen Teil an Feuchtigkeit aus dem Gebäude.
Die Trocknung wäre ohne diese Spezialapparaturen so als solches nicht ohne weiteres möglich. Die Spätfolgen ohne diese Apparaturen wären meist fatal und zeigen sich in Form von gesundheitsschädlichem Schimmel, der nicht nur gesundheitliche Folgen mit sich zieht, sondern sich auch in einer Wertminderung der Immobilie und weiteren finanziellen Belastungen beim Immobilieneigentümer bemerkbar macht.
Bei der Trocknung wird nicht unwesentlich Strom verbraucht. Auch hier trägt eine Wohngebäudeversicherung die entstandenen Strommehrkosten. - Dieser Schritt umfasst alle weiteren notwendigen sogenannten Nebenarbeiten. Dies können beispielsweise Maurerarbeiten, Verputzen und Streichen von Wänden sein, aber auch die erneute korrekte Bodenverlegung. Letztendlich wird auch hier der notwendige Maßnahmenkatalog an Arbeiten durch das Schadensbild als solches definiert. Auch hier können sehr schnell sehr hohe Kosten auf einen zukommen – die ohne eine Wohngebäudeversicherung schnell mal zu finanziellen Problemen führen können.
- Ist alles soweit technisch wie auch optisch wieder auf Stand, gehen professionelle Schadensdienstleister nochmal alles mit dem Kunden durch und unterziehen alles einer Endabnahme. Dies ist auch der Moment, in dem der Kunde aufatmen kann, da alles wieder in einen vernünftigen Zustand verbracht wurde und man sich wieder voll und ganz an seiner Immobilie freuen kann.
Fazit
Das oben aufgeführte Schadenbeispiel inkl. der weiteren Schritte zeigt einmal mehr deutlich auf, dass eine ordentliche Absicherung unabkömmlich ist. Es wird relativ schnell deutlich, dass ein Leitungswasserschaden weitaus viel mehr ist als nur ein Stück kaputtes Rohr auszutauschen. Geht man auf die oben gestellten Fragen nochmal ein lässt sich dies wie folgt nun beantworten:
- Doch wie läuft eigentlich eine professionelle Behebung eines Leitungswasserschadens eigentlich ab?
Eine professionelle Schadensbeseitigung ist ein aufwendiges und höchstprofessionelles Thema, welches vom Spezialisten angegangen werden sollte. Der oben aufgeführte „Schadensworkflow“ zeigt auf, dass viele Teilaufgaben erledigt werden müssen, um ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis zu erzielen. - Kann man das evtl. selber beseitigen oder Bedarf es hier immer eines Profis?
In der Regel werden Sie es kaum schaffen den Schaden selbst zu beseitigen. Nachdem neben einem Fachwissen ebenfalls spezielle Gerätschaften notwendig sind, empfehlen wir dringend sich einen speziellen Dienstleister mit ins Boot zu holen. - Und wie teuer ist so etwas?
Ein Leitungswasserschaden kann sich, wenn sich dieser über längere Zeit zieht und unbemerkt geblieben ist, in einem Schadensbereich von mehreren zehntausend Euro bewegen. Zum Glück sind die meisten Leitungswasserschäden nicht gleich immer fatale Großschäden, jedoch reicht auch ein kleiner Schaden aus, um bereits eine Gesamtsumme von mehreren Tausend Euro nach sich zu ziehen.
Nachstehend noch eine Auflistung von speziellen Dienstleistern aus diesem Bereich
- Polygon Vatro - Tel.: 0800 8408508
- MBS - Tel.: 0800 55445544
- Pinguin - Tel.: 0800 2474648
- Belfor - Tel.: 0180 1234566
- Dryconcept - Telefonnummer gem. Homepage
- Sprint - Tel.: 0049 2219668300
- RepairConcepts - Tel.: 02226 16 988-0